irrlicht - der garten seraphinas كلمات الأغنية
und habe ich dich nicht zu meiner königin erhoben
die du licht warst und schatten, blütenquell und niedergang
rosenglanz in duft und kuss?
und bin ich nicht hinfortgezogen dich zu suchen wie ein wanderer mit pilgerstab?
die, die du mir gift, gesegnet’ w-sser gleicherm-ssen schienst;
und bin ich nicht, verführt von deinem lockend’ ruf, auf die knie gesunken
als ich dich dann fand?
nun sage mir:
wohin mit all’ den süssen tränen, den aufgefüllten kelchen
den meeren, in denen ertrunken, einstiges glück schwindend versinkt;
so still und langsam, als wäre es nie dagewesen?
wohin mit all’ den weihrauchschwaden, die sich um die seelen ranken
den tausend splittern brachgelegter träume?
– zierde, offenbart zu deiner verschleierung. deine dienerinnen verkünden
nicht die tugend! o’ tochter einer flamme, die sich morgenröte nennt!
und habe ich nicht mein angesicht an deinem strahl verbrannt
weil ich dir zu nahe trat, denn stumme sprechen nicht…
so hab’ ich dies ertragen, um nähe zu bekunden
so dein dunstkreis zu meiner stätte ward
wie ein ritter bin ich, unerschöpflich, niemals müde, ausgezogen deinen
stern zu suchen
das land jenseits erdenklicher stille zu ergründen
die himmelsweiten, deren horizonte unbegreifbar in der ferne liegen
eine laterne nur in händen; nackt, gleichsam gehüllt in ein seelengewand
– die zweite reise angetreten, diesmal in mein innerstes
abgeglitten in der seele dunkelheit, so war dein licht bei mir seit anbeginn
und waren es tausend entbehrungen, die mich zu dir führten
wie ich über heilige erde schritt:
nur dein bild vor augen, nur dich suchte in wäldern, wüstensand und meeren;
in allem was lebendig schien
bin nur dem einen pfad gefolgt, hinfort zum palast meiner sehnsucht
und augenbl!cke lang erkennbar nur, wie aus dem nichts ein tempel ragte
ich mich meinen träumen näher wähnte, d-ss sturm und zeit mir nichtig schien
von blumen dicht bewachsen, das portal, auf dem verkündung fand:
“dies hier ist die ewigkeit. tritt ein wanderer, – zurückkehren aber wirst
du nicht!”
so bin ich eingetreten, ruhelos die düsteren korridore ihres palastes
meiner königin entlanggeschritten, habe im widerschein leuchtender fackeln
die schatzkammern illusorischer vorstellung ergründet
nie im labyrinthe verstrickt, noch in netze mich verfangen
so war die treibend’ kraft ein traum vor augen
und wusst’ ich doch:
nicht in verliessen sollt’ ich darben, nicht in gewölben mich verlieren
ohne dich zu sehn, o’ unberührte!
bin immer weiter vorgedrungen, schweren herzens dann durch nebelschwaden
in drängend’- fieberhafter ungeduld
wie könnten schleier meinen weg durchkreuzen, wie könnte zitternd’- rasend
ungemach mich lähmen, wo wogend’ lichtglanz nur von deiner strahlung kündet!
– du warst so nah…
und glühend- durchleuchtet schien der tempel
– eine letzte pforte die mich von dir trennte
und dann sah ich dich:
im allerheiligsten, wie du auf dem himmelbette lagst, das einem throne glich
inmitten deines gartens
zwischen veillchen, seidenblast und flieder, zwischen efeuranken
laub und unzählbarem blätterwerk
du als lilie und als rose, als knospe, kelch und blütenkrone
wo tausend düfte in entfaltung wogen, – nur rausch, begehren in mir brennt
ich seh’ dich fluten: wie wesenlos und doch erschaffen, du zwischen mensch
und engeln stehst, du sanfte küsse nur verströmst
blitze mich durchleuchten in deinem gleissend’ schein
so hab’ ich dich gefunden:
herbe, unberechenbare schönheit, hast den leib in weisse gewänder gehüllt
in durchsicht’ge nacktheit gewoben
schwarz-purpurnfarben fällt dein haar hernieder
– dein verzückend’ flammenspiel
die wildheit, die du auch in augen trägst
tief- feurige lebendigkeit aus deinen lidern flutet;
die strahlung mich nur trunken macht!
myriaden von tautropfen bedecken deine stirn
erh-llen dein verzückend’ angesicht
und haut wie samt, gnadenreich und anmutsvoll
– in lichtglanz, duft und augenbl!ck
von himmelsweiten nur ergriffen, ich an deinen brüsten ruhe
entblösst ist nun mein herz
so habe ich durchschritten die mystische nacht der seele
bin emporgeschnellt inmitten einer morgenröte – in dein unbeweglich’ königreich
mein lied und meine ode, mein duftend’ mysterienspiel – huldigung an dich
die du auf vermählung wartest
o’ königin und herrin dieser kathedrale – l-sse mich aus kelchen trinken
l-sse mich vom weine kosten, der nur trost und schatten birgt
o’ du, die man dich einst engel der grausamkeit nannte, hast dich verhüllt
um die zu töten, deren herzen unrein sind. verschmäht als säerin
weil deinem schoss ein menschensohn geboren ward
saturnalien – lichttropfen in blut gehüllt, gezeugt, d-ss sie eines tages zu
flammen werden, zu herzergreifenden gebärden, zu sternengeistern
auf die erd’ gesandt, um herzen zu erwecken, seelen zu entflammen
zu preisen nur dein angesicht
nicht mehr aus der ferne dringt die kunde deiner herrlichkeit
– das paradies ist nah
lege deinen dolch in mich, o’ königin, bekränze mich mit einer dornenkrone!
und ihr kuss, einer dufterfüllenden opiumblüte gleich, wie schwingen
andachtsvoller trunkenheit, das hinüberwehen in leisen schlaf
von schweren lippen nur gekostet, hat sie meine lider wachgeküsst
o’ seraphina – so fand ich deinen garten einst…
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